68 – Verbrennt die Hexe!

Der zweite Tag des Namenlosen beginnt mit einer brütenden schwülen Hitze. Die Tiere im Stall sind unruhig, alle Bewohner der Burg sind nervös und versuchen, dem Grafen aus dem Weg zu gehen, da dieser in besonders schlechten Stimmung ist.

Daher starten Elias Fuxberg und Mavenius von Lowangen ihre Nachforschungen mit Selfina von Ruchin im Praiostempel. Sie versuchen Unterlagen zu finden, die zeigen, dass die Notmärker sehr wohl in Frieden mit den nivesischen Stämmen in der Umgebung leben können. Leider entpuppt sich das Archiv als arg unordentlich, sodaß es einige Stunden dauern wird, hier einen Durchblick zu bekommen.

Die anderen versuchen derweil, das beste aus den unruhigen Tagen zu machen: Arambolosch Sohn des Atosch nutzt die Zeit für ein Pläuschchen mit Yppolita von Gareth, vor allem um dem windigen Junker Ischtan von Graudunkel eines Auszuwischen, da dieser immer um die Prinzessin herumtänzelt. Zidon Treublatt sucht derweil das Gespräch mit Gorwin Tannhauser, dem Sprecher der Bergleute. Zusammen mit den Ergebnissen, die Elias und Mavenius finden können, zeigt sich dieser durchaus gesprächsbereit und will im Grunde nur in Frieden seiner Arbeit nachgehen. Er bittet die Helden daher um Vermittlung, sobald die namenlosen Tage vorbei sind und die Gruppe Bergleute wieder zurück zur Mine können.

Abends werden die Helden Zeuge einer Szene, die so gar nicht göttergefällig ist: Von der Wehrmauer sehen sie, wie die Stadtbewohner eine weißgekleidete Gestalt in ihrer Mitte festhalten und sogar einen Scheiterhaufen aufgeschichtet haben! Der Wind trägt immer wieder Wortfetzen von wegen „Hexe“ und „Verbrennt sie“! Selfina protestiert sofort beim Grafen Alderich von Notmark, aber dieser tut dies nur ab, als wär es eine kleine Lapalie. Die Helden sehen das aber genauso wie Selfina und flugs sind Pferde vorbereitet und im wilden Galopp jagen alle runter in die Stadt.

Sie kommen gerade noch rechtzeitig und während Mavenius und Elias die Geweihte unterstützen, kümmern sich Zidon und Arambolosch um die Rädelsführer mit der gefangenen Rothaarigen. Die Stimmung steht auf Messers Schneide aber durch die flammende Ansprache der Praios Geweihten mit der kameralen Unterstützung von Elias kann die Situation entschärft werden und die Bewohner trotten wie gescholtene Kinder zurück in ihre Häuser.

Die Gerettete stellt sich als Jalani vor, sie ist eine nivesische Jägerin, die unter den Notmärkern um Verständnis für die Wölfe gebeten hat. Leider hat dies den Zorn der Bürgerschaft geweckt, die seit Tagen nur mehr das Werwolfs- und Mörderwolfs-Thema beschäftigt hat und so war es nurmehr ein kleiner Schritt zur „Hexe des Namenlosen“.

Am fünften Tag des Namenlosen liegt ein Prickeln in der Luft, dass an die Stimmung vor einem Gewitter erinnert und so gut wie alle auf der Burg sind schlecht drauf. Mit Sonnenuntergang kommt zum ersten Mal seit Tagen Wind auf, der jedoch unangenehm warm aus dem Gebirge herabfaucht. Plötzlich, ein Grollen und Donnern! Aber es ist kein Gewitter, sondern die Erde bebt und auch die Mauern der Burg Grauzahn! Die Helden retten sich ins Freie und sehen die fernen Gipfel des ehernen Schwerts mit einem purpurnen Wetterleuchten umgeben…