02 – Der Verrückte

Die Geschichte beginnt mit einem Brief von einem gewissen Doktor Highsmith, welcher Dr. Rowland Hightower Ende Oktober erhält. Highsmith ist Leiter der St. Agnes Nervenheilanstalt und bittet Rowland um ein Treffen, bei dem es um die Entlassung eines Patienten geht.

Dr. Highsmith auf der Suche nach Unterstützung

Hightower erklärt sich natürlich bereit und nimmt als Verstärkung Reginald Patterson und Lady Clara Ashbury mit.
Man trifft sich zu einem Brunch im Hotel und Dr. Highsmith erklärt die Details des Falles: Konkret geht es um eine psychologische Begutachtung und zweite Meinung zum Patienten Alexander Roby, die Highsmith bei der Entlassung unterstützen soll – sogar gegen den Wunsch der eigenen Familie des Patienten hin, was durchaus als Kuriosum gewertet werden kann. Roby wurde vor knapp 2 Jahren eingewiesen, nachdem sein Vater und seine Schwester brutal ermordet wurden. Zwar wurde nie Anklage erhoben, aber Roby hat sich als verantwortlich für die Morde erklärt, woraufhin sein Bruder Grahame unter Mithilfe des Hausarztes Dr. Trollope die Einweisung erwirkt hat.
Da Lady Clara in der Nähe der Nervenheilanstalt im Westen Englands einen Wochenendsitz ihr Eigen nennt, lädt sie kurzerhand die beiden anderen zu einem kleinen Ausflug dorthin ein und keine 2 Tage später braust der Wagen Richtung Herefordshire, unweit der walisischen Grenze. Mit an Bord ist sogar die Photographie- und Malerausrüstung von Reginald und auch Rowland ist guter Hoffnung, seine Malereikünste auf dem Lande zu schulen.
Auf der Fahrt werden nochmal einige Details zum bevorstehenden Ausflug besprochen und am späten Nachmittag kommt die gesamte Entourage in Weobley an. Da noch einige Stunden bis zur Dämmerung bleiben, beschließen die drei, noch heute nach St. Agnes zu fahren und Mr Roby zu begutachten.

St. Agnes – wohltuende Einsamkeit für die Patienten

St. Agnes liegt auf einem Hügel, umrandet von einem kleinen Wäldchen und saftigen Weiden, auf denen Rinder und Schafe grasen. Nach der Ankunft treffen sie im Verwaltungsgebäude auf Dr. Highsmith der hocherfreut ist, sie hier begrüßen zu dürfen. Rowland darf die Krankenakte von Roby einsehen und mehr über dessen Behandlung und die erhaltenen Medikamente erfahren. Es scheint, dass dieser immer in den kalten Jahrezeiten unter Panikattacken und Schlafstörungen leidet und mit Laudanum ruhig gestellt werden muss – im Sommer ist er dafürohne Beschwerden. Highsmith erklärt sich das mit einer Nachtangst, gepaart mit einer Ausprägung betreffend den Jahreszeiten.
Nach dieser theoretischen Abklärung werden die Investigatoren vom Krankenpfleger Price zur Zelle gebracht und hier treffen sie zum ersten Mal auf Alexander Roby. Zuerst gelingt es den Investigatoren nicht, ihn zum Sprechen zu bringen, aber nach einiger Zeit können sie doch ein paar Sätze notieren. Durch geschicktes Nachfragen und zur Überraschung aller beginnt Roby vom König in Gelb zu erzählen und erzählt sogar einige Passagen, die auch im Theaterstück vorgekommen sind, welches vor ein paar Tagen so ein jähes Ende in einer Schlägerei fand!

Alexander Roby

Reginald untersucht derweil die Zelle und wirft einen Blick auf die Bücher auf dem Tisch, welche vollgekritzelt wurden, genauso wie einige Streifen, die herausgerissen wurden. Weiters kann er ein seltsames Loch ausfindig machen, welches anscheinend in die Nachbarzelle führt?
Nachdem die Befragung beendet wurde, gelingt es ihnen, den Krankenpfleger zu überreden, sie auch in diese Zelle zu lassen und hier treffen sie auf einen Mann names Harriwell, der in einer Zwangsjacke auf dem Bett sitzt und nicht ansprechbar scheint. Wieder können die Investigatoren aber den Mann zum Reden bringen und erfahren so, dass es vor einem Jahr in dieser Zelle einen Mord an einem Pfleger gab, der – so Harriwell – vom Teufel höchstpersönlich ausgeführt wurde!
Wieder zurück bei Highsmith werden die Erkenntnisse besprochen: Rowland ist sich keineswegs so sicher wie Highsmith, dass Roby entlassen werden kann, was nicht unbedingt auf Wohlwollen bei Highsmith trifft. Der Verdacht erhärtet sich, dass Highsmith nicht alle Motive offengelegt hat, bzw. vielleicht eine eigene Agenda verfolgt, wie die Investigatoren bereits beim ersten Treffen im Hotel festgestellt hatten. Aber er erklärt sich bereit, am nächsten Tag nochmal von Lady Clara ein paar Ideen einer Behandlung bei Roby auszuprobieren.

Lucius Harriwell

Der Abend klingt mit einer netten Partie Bridge im Anwesen von Lady Clara aus und Reginald beschließt, die Ereignisse des heutigen Tages, vor allem die Begegnung mit Harriwell auf Leinwand zu bannen. Es gelingt ihm beeindruckend gut, er malt wie in Trance einige Stunden, bis er erschöpft in einen tiefen Schlaf fällt und einen schlimmen Traum hat. Schweißgebadet und sehr verstört erwacht er sehr früh am Tag und braucht sehr lange, bis er aufhört zu zittern und wieder seine Hände und Füße unter Kontrolle hat.
Auch Rowland versucht sich im Malen des Sonnenaufgangs aber es will ihm einfach nicht gelingen, das Gesehene brauchbar auf die Leinwand zu bannen. Im Gegensatz zu Reginald, wie alle drei in der Früh feststellen, als sie sein Werk begutachten. Mit kräftigen Farben ist es ihm gelungen, den Teufel auf das Bild zu bannen, zusammen mit Harriwell in seiner Zelle – so gut sogar, dass der Anblick mit der Zeit so verstört, dass man den Blick abwenden muss.
Man vertreibt die trüben Gedanken mit einem ordentlichen Frühstück und einen morgendlichen Ausritt. Anschließend geht es wieder zurück in die Nervenheilanstalt, wo die drei versuchen, mehr über die Anstalt, ihre Insassen und den Vorfall von vor einem Jahr herauszufinden. Reginald fotografiert Roby bei seinem Spaziergang im Park und anschließend soll dieser sich mit Papier und Stiften austoben und seine Gedanken aufs Papier bringen – so zumindest der Plan. Aber bis auf seltsame Zeichen und krakelige Wörter, die keinen Sinn ergeben, kommt dabei nichts verwertbares heraus.
Rowland streift durch die Anstalt und hat mehr als einmal den Verdacht, dass er beobachtet wird – oder ist es bloß Einbildung? Unbestritten ist, dass durch den Mordfall im letzten Jahr die Stimmung unter der Belegschaft nicht die Beste ist, was auch Lady Clara auffällt, die zur Informationsbeschaffung fleißig Geldscheine austeilt.

Gegen Nachmittag beschließen die Drei dann, die Zelte hier in St. Agnes abzubrechen und zurück nach London zu fahren. Man vereinbart aber noch mit Highsmith, sich der Sache Roby anzunehmen und mehr Erkundigungen einzuholen, denn die ganze Geschichte erscheint noch reichlich bizarr.