06 – Der Kanal

Lady Clara kann es nur schwer erwarten, ihre neugewonnenen Kenntnisse in Sachen Okkultismus bei der nächsten Seance einzusetzen. Sie scheut keine Kosten und Mühen und bereitet alles für einen stimmigen Abend vor.

Der Brief, den Gabriel bekommen hat, eröffnet neue Möglichkeiten in Sachen Lawrence Bacon: Der Autor, ein Mann namens Wilfried Gresty, schreibt, dass er die Gruppe um Alexander Roby kennt, aber sich von ihnen losgesagt hat. Er weiß aber, dass Bacon in der Nacht vom 27. November sein Haus verlassen wird und dass Coombs, der als sein Leibwächter fungiert, nicht dabei sein wird. Sie können Bacon daher stellen, sollten aber auf alles gefasst sein.

Zuvor möchte Rowland aber nochmals mit Deliah, der Ex-Verlobten von Alexander Roby, sprechen um herausfinden, ob sie noch etwas weiß.
Aber zunächst die Seance: Abends haben sich alle versammelt und ein arrangiertes Medium stimmt sich auf den Abend und die teilnehmenden Personen ein. Zu Beginn scheint auch alles wie immer abzulaufen: Klopfgeräusche, der Tisch wackelt, angenehmes Gruseln. Aber dann verändert sich die Stimmung und alle Teilnehmer haben das Gefühl, dass sich hier eine weitere Präsenz befindet, eine, die kein Interesse an Menschen hat. Die Teilnehmer versuchen, die Seance zu beenden, aber sie sind wie gelähmt und können in ihren Gedanken den Blick nicht abwenden von einer großen Gestalt mit Kutte, die ihnen den Rücken zudreht – sich aber langsam umdreht. Erst durch ein beherztes Eingreifen von Rowland mit Riechsalz kann der Bann gebrochen werden und alle Teilnehmer wachen mit schreckgeweiteten Augen auf. Sie hatten das Gefühl, dass – wenn auch nur für einen Augenblick – eine fremde, unheimliche Macht sich der Menschen bewusst wurde. Die Seance nimmt ein schnelles Ende, kein Teilnehmer hat mehr Lust auf ein Dessert. Einzig Gilbert Patterson kommt fast auf seine Kosten, da er die Tochter von Lady Kathrin in die hohe Kunst der Photographie einführt.

Am nächsten Tag trifft sich Rowland mit Deliah im selben Cafe wie beim ersten Treffen. Gilbert ist dabei, aber bleibt im Hintergrund. Die Ex-Verlobte kann leider keine neuen Details liefern, verspricht aber, sich zu melden, sobald sie etwas hört. Gilbert fällt ein Mann auf, der am Cafe vorbeigeht, irritiert stehen bleibt und die Gäste beobachtet und dann mit geballten Fäusten weitergeht. Gilbert und Rowland vermuten den Ehemann von Deliah und dass sie jetzt zuhause mit großen Problemen rechnen muss. Kurzerhand beschließen die beiden, zum Haus von Deliah zu gehen und kommen tatsächlich nicht zu früh um zu sehen, wie er ihr schon an der Eingangstüre eine Szene macht. Es kommt kurz darauf zu einem Handgemenge, wo Rowland dem Ehemann einen mächtigen Schwinger versetzen kann, sodaß dieser wieder zur Besinnung kommt und für Gespräche empfänglich ist. Rowland erklärt, was die Beweggründe des Treffens waren und es keinen Grund für Eifersucht gibt.

Zwei Tage später ist endlich die Nacht, in der Bacon gestellt werden soll. Die Investigatoren haben alles vorbereitet und stehen bewaffnet am Abend bereit. Und tatsächlich: Bacon verlässt sein Haus und geht Richtung Docks. Zwischen verlassenen Warenhäusern hat er scheinbar sein Ziel erreicht: Er schnappt sich einen Landstreicher und es ertönt ein unheimliches Kreischen! Gilbert Patterson wartet nicht länger und kann mit seiner Schrottflinte einen satten Schuss absetzen. Gleichzeitig erkennt er aber, dass es sich nicht um ein menschliches Wesen handeln kann, weil es immer noch vor ihm steht! Aber zum Glück treffen kurz darauf die anderen ein und können eingreifen. Bacon ist aber noch nicht geschlagen: Seine Hände werden plötzlich immer länger und verwandeln sich in Schlangenköpfe, die vorschnellen und Arthur in den Oberarm beissen! Während der Anblick für Gilbert Fillmann zuviel ist, können Rowland und Gilbert Patterson mit gezielten Schüssen dem Wesen den Garaus machen und den toten Körper in die Themse schieben.

Ausgerüstet mit seinem Hausschlüssel schauen sich die Investigatoren in Bacons Haus um und können im 2. Stock seine Privatbibliothek finden. Wertvolle Bücher und eine seltsam aussehende Glocke werden eingepackt. Lady Clara hört aber im Erdgeschoss merkwürdige Geräusche und kurz darauf können die anderen seltsame Spuren am Boden finden, die zum Kellerabgang führen – ist Bacon etwa immer noch am Leben?
Den Mutigen gehört die Welt und so rüsten sich die Männer aus, um im Keller einen Mauerdurchbruch zu nutzen, um bis zur Kanalisation vorzudringen. Auf dem Weg dorthin sieht Gilbert mehr als einmal seltsame rote Augen in der Dunkelheit, aber mehr als Schemen können nicht ausgemacht werden. In der Kanalisation verlaufen sich die Spuren und alle sind sich einig, wieder zum Haus zurückzukehren. War das Bacon – wenn nicht, was war es dann? Und wer ist Gresty und warum unterstützt er die Investigatoren?